Es ist eines der emotionalsten Themen unserer heutigen, westlichen Kultur. Fühlen ist in unserer Gesellschaft nicht ausgewogen, nicht in Ruhe gelassen, denn manches elementare Gefühl wird an jeder Straßenecke, in jeder Werbung und in nahezu allen Medien angepriesen, während andere in der Öffentlichkeit als unerwünscht belegt sind. Diese Erziehung ist alt, sie erfasst uns seit dem Zur-Welt-Kommen und setzt sich im Elternhaus, Kindergarten und in der Schule fort. Manche Gefühle werden als ‹störend› angesehen und Menschen mit ihrem Ausdruck ausgeschlossen.
Das Annähern an das vierte Grundgefühl ist eine der mutigsten Reisen in eine Neue Zeit, in der Fühlen von alten Mustern und der scheinbaren Kontrolle durch den Verstand befreit ist. Das befreite Empfinden von Leid ist der größte und schwerste Schritt durch die alten Strukturen des kollektiven Gemüts. Zugleich liegt unter diesem Thema eine der tiefsten Erkenntnisse unserer Zivilisation.
Tun-Tipp: Beginne bei dir selbst und empfinde dein Gefühl so neugierig und unvoreingenommen wie ein Kind.
Es sind zumeist mehrere Schritte nötig, um sich dem Wesen des Leids zu nähern, siehe auch Blog: Das verbannte vierte Grundgefühl. Der erste ist das Wahrnehmen der eigenen Stimmung. Erkenne, dass sie ein Empfinden ist und kein Denken. Das Denken fasst sie nur in Worte. Die hohe Stimmung ist der Ausdruck der Freude. In manchen Momenten ist wenig bis keine Freude im Fühlens. Zugleich geht es dem Fühlenden nicht unbedingt schlecht. Dieses ist die ‹mittlere Stimmung›.
Tun-Tipp 2: Gehe in der Zeit des inneren Erforschens achtsam und wach empfindend durch deine Tage und prüfe immer wieder den Stand deiner Stimmung. Wenn du sie als wahrhaft niedrig bis tief empfindest: Halte inne. Erlaube dir, in einem geschützten Moment, diese Empfindung der tiefen Stimmung wahrhaft in dir zu erleben. Ohne sie zu bewerten. Ohne sogleich etwas gegen sich tun zu müssen. Fühle sie einfach nur!
Die niedrige bis tiefe Stimmung ist ein elementares Empfinden des Menschen. Jeder erlebt sie in vielen ‹kleinen Momenten› eines jeden Tages. Es ist ein Ausdruck des Fühlens. Die meisten wollen es nicht wahrhaben.
Der Name, den wir dem Gefühl der tiefen Stimmung gegeben haben, ist: ‹Leid›.
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veröffentlicht am 22.10.2014, letzte Änderung am 17.3.2017 um 12:30 Uhr
Was wir im Außen, Körper und Innern erleben
Christoph Steinbach und Jaipur
412 Seiten, gebunden, mit 22 Zeichnungen des Verfassers
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